Hier gibts den Bericht, einen Leserbrief und Fotos zur diesjährigen Hessenmeisterschaft in Darmstadt.

Am vergangenen Wochenende (23./24.06.) fand in Darmstadt die Hessenmeisterschaft statt. Insgesamt wieder ein recht erfolgreiches Wochenende für unseren Verein, was einem mittlerweile wohl leider nicht mehr alle im hessischen Landesverband gönnen. Besonders im Bereich der Junioren lief es dieses Mal sehr gut. Nati gewann auf Günni souverän vor Josef Hahner aus Kriftel (der für die diesjährige Junioren-EM nominiert ist) den Titel und wird im September auf der DJM in Verden starten. Auch das Juniorteam des BRB Lahn-Dill konnte sich mit sehr guten Leistungen vor dem Juniorteam aus Kriftel den Hessenmeistertitel sichern. Hier wurde entgegen der anderen Kategorien überraschenderweise nicht der Hessenmeister, sondern der Vize-Meister Kriftel für die DJM nominiert.
Das Juniorteam Weltano errang sich mit guten Leistungen einen Startplatz im Finale am Sonntag, was für sie ebenfalls einen Erfolg bedeutet. Auch für Miri lief die Hessische sehr gut, mit guten Leistungen im ersten und zweiten Umlauf schaffte sie es in ihrem ersten Senior-Jahr bis auf den Podest zu Rang 3. Auch in diesem Bereich fanden leider rätselhafte Nominierungen statt, sodass Miri als 3. der Hessenmeisterschaft nicht mal als Ersatzvoltigierer für die DM in Alsfeld nominiert ist.
Das Team Calvaro gewann den ersten Umlauf am Samstag, konnte seine Kürleistung am Sonntag aber nicht richtig abrufen, da Calvi leider nicht ganz rund laufen wollte. Insgesamt belegten wir dann den zweiten Platz hinter Hungen.
An dieser Stelle gratulieren wir nochmal allen Hessenmeistern der Saison 2012!
Bis auf das S-Team konnten wir wirklich wieder rundum zufrieden sein mit der HM, die aber nach den DM/DJM-Nominierungen durch den hessischen Fachbeirat einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.

Hier nun einige Fotos von unserem Wochenende:

http://de.myalbum.com/Album=M7OSYGJB

 
Beitrag/Leserbrief:

Bezug: Turniere in Kriftel und Hessenmeisterschaft in Darmstadt

Als Zuschauer bei Voltigier- Turnieren

Als langjähriger Zuschauer bei kleinen und großen, nationalen und internationalen Voltigier- Turnieren bin ich immer wieder aufs Neue fasziniert von den akrobatischen und sportlichen Leistungen der kleinen und großen Voltis. Ebenso faszinieren mich die Leistungen der Pferde, die nervenaufreibende Situationen – von tosenden Begeisterungsstürmen am Beginn und am Ende der Vorstellung bis zur spannungsgeladenen Stille und der Musik während der Vorführung – scheinbar gelassen aushalten und ihre anstrengende Galopparbeit mit bis zu drei sich bewegenden Voltis auf dem Rücken zuverlässig verrichten.

Der Schreck fuhr mit allerdings gelegentlich in die Glieder, wenn dann plötzlich in die Vorstellung hinein das fröhliche Krähen oder das quengelnde Schreien eines Kleinkindes unüberhörbar ertönte. So geschehen unlängst bei den Küren der Greifensteiner S-Gruppe auf den Turnieren in Kriftel am 19.5. und der Hessenmeisterschaft in Darmstadt am 24.6.12.

In Kriftel war es der kleine Sohn der Krifteler Longenführerin der S-Gruppe, der seine Begeisterung oder seinen Unmut am wortwörtlichen „Höhepunkt“ der Greifensteiner Kür – nämlich einem hohen Dreier-Block – lautstark Ausdruck verlieh. Ich stelle mir jetzt noch entsetzt vor, was passiert wäre, wenn das Pferd oder die Voltis darauf reagiert hätten und die kleine Lea aus fast 4 m Höhe abgestürzt wäre.

Ich frage mich auch, was Eltern ihren Kleinen zumuten, wenn diese zwischen Phasen lauten Beifalls und konzentrierter Ruhe unterscheiden sollen. Welchen Spaß kann so ein kleiner Mensch an einem Ereignis haben, bei dem er über einen längeren Zeitraum mucksmäuschenstill sein soll und bei dem er allenfalls weit entfernt die Mama oder den Papa mit einem Pferd und darauf turnenden Voltis sieht? Aber vielleicht hatte die Longenführerinihrem kleinen Sohn (ca. 1 ½ Jahre) erklärt, dass sie auch jahrelang auf genau diesem Greifensteiner Pferd geturnt hat und er „wollte“ sich das einmal anschauen. Seine Mama und ihre Krifteler S-Gruppe im Anschluss an die Konkurrenten hat er sich dann allerdings nicht mehr angesehen.

„Auch Volti-Eltern sind lernfähig“, dachte ich, als ich feststellte, wie rührend sich Mitglieder der Krifteler Mannschaft am Samstag bei der Hessenmeisterschaft in Darmstadt außerhalb der Wettkampfhalle um den Sohn der besagten Longenführerin kümmerten.

Den finalen Kürdurchgang der Greifensteiner am Sonntag „wollte“ er aber anscheinend wieder nicht verpassen, denn er verfolgte ihn auf dem Arm seines Papas am Eingang zum Wettkampfzirkel. Leider bekam er nur eine sehr schlechte Vorstellung geboten. Das Greifensteiner Pferd war unkonzentriert und verspannt. Vielleicht war es durch Poltergeräusche am Beginn der Prüfung irritiert. Deshalb wird es trotz seiner langjährigen Erfahrung auf nationalen und internationalen Turnieren demnächst an einem Gelassenheitstraining mit Kersten Klophaus, dem ehemaligen Leiter der westfälischen Polizeireiterstaffel (Bericht: Aktueller Voltigierzirkel 1/2012, S.23) teilnehmen und dann hoffentlich „schussfest“ sein.

Die Kür war auch ungeachtet des erneuten Kindergeschreis im Eimer und der Titel „Hessenmeister“ dahin, obwohl die Gruppe alle Turniere vom Beginn der Saison an in Leonberg (20./21.4.12) über Kriftel (19.5.12) bis zum 1. Umlauf am Samstag in Darmstadt souverän gewinnen konnte.

Über den verlorenen Titel bin ich als Greifensteiner Fan und Unterstützer natürlich traurig. Aber ich sehe in dem Hungener S-Team einen würdigen Vertreter der hessischen Farben auf den Deutschen Voltigiermeisterschaften in Alsfeld. Diese Gruppe konnte sich von Turnier zu Turnier steigern und im Schlussspurt die Greifensteiner überholen.

Als Trost blieben den Greifensteiner Voltis die Meistertitel im Juniorbereich für Natascha van der Schelde und für das Team des Bezirksreiterbunds Lahn-Dill. Die Juniorgruppe konnte schrittweise auf den Turnieren vor der Hessenmeisterschaft mit dem Krifteler Team gleichziehen und dieses auf der Hessenmeisterschaft schließlich auch wegen einer „suboptimalen“ Vorstellung des Krifteler Pferdes in der Plicht am Samstag überholen und den Titel für sich gewinnen.

Vermisst habe ich am Ende, der von den Darmstädtern routiniert ausgerichteten Wettkämpfe, die in den Vorjahren nach der Meisterehrung übliche Bekanntgabe der Hessischen Teilnehmer an den jeweiligen Deutschen Meisterschaften.

Drei Tage später erfuhr ich, dass der Fachbeirat in allen Kategorien erwartungsgemäß und wie üblich die Hessischen Meister für die „Deutschen“ nominiert hat, dass aber für die Juniormeisterschaften das Krifteler Team, also der Zweitplatzierte, vorgesehen wurde.

Das halte ich ohne die sportlichen Fähigkeiten der Krifteler schmälern zu wollen, besonders gegenüber dem Meisterteam des Bezirksreiterbundes Lahn-Dill für höchst erklärungsbedürftig. Den Voltigierern ist die Entscheidung des Fachbeirates so nicht vermittelbar.

von Karl-Heinz Danz

 

Und hier nochmal ein paar Fotos von unserem Wochenende:

 

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  • Darmstadt 3-12

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